FAQ`S zur modernen Kieferorthopädie!
Die wichtigsten Fragen und Antworten haben wir hier aufgelistet.
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Durch Klick gelangen Sie zu folgenden FAQ Bereichen:
Allgemeine FAQ´S
Frage:
Ist die Entfernung von Milchzähnen unbedenklich?
Antwort:
Manchmal ist die Extraktion von Milchzähnen erforderlich, um den Durchbruch der bleibenden Zähne zu beschleunigen.
Voraussetzung dafür ist allerdings der baldig zu erwartende Durchbruch der betreffenden bleibenden Zähne.
Wenn ein Milchzahn zu früh entfernt wird, z. B. wegen Karies durch den Zahnarzt, sollte auf jeden Fall geprüft werden, ob ein Platzhalter eingesetzt werden muss.
Frage:
Wie entsteht Karies?
Antwort:
Karies entsteht durch das Zusammenwirken von Nahrungsbestandteilen und Bakterien aus dem Zahnbelag; diese Bakterien wandeln vor allem kohlenhydrathaltige Nahrungsmittelreste in Säuren um. Diese wiederum haben die Eigenschaft, dem Zahnschmelz Mineralstoffe zu entziehen. Der Schmelz und das darunter liegende Dentin werden chemisch zersetzt und aufgelöst.
So entstehen die berühmten „Löcher“, die sich tief in den Zahn vorarbeiten und diesen zerstören können. Je länger die Bakterien und Säuren auf den Zahn einwirken können, desto größer ist das Kariesrisiko.
Vor allem Milchzähne sind besonders kariesanfällig und benötigen aus diesem Grund besondere Pflege.
Der Zahnarzt kann Karies an der Oberfläche erkennen, schon bevor die befallene Stelle sich deutlich verfärbt.
Frage:
Warum sind Milchzähne wichtig?
Antwort:
Die ersten Milchzähne kommen mit etwa 6 Monaten. Im Alter von etwa 2 ½ Jahren sind alle 20 Milchzähne vorhanden. Milchzähne sind vor allem für die Nahrungszerkleinerung und für die Sprachbildung entscheidend. Außerdem halten sie den Platz für die nachrückenden bleibenden Zähne frei. Sollten sie frühzeitig herausfallen oder gezogen werden, hat das nachteilige Folgen für die Gesundheit und auch für die Stellung der Zähne.
Frage:
Wie kann Karies verhindert werden?
Antwort:
Es gibt einige Grundregeln, die Karies wirksam verhindert:
- regelmäßiges und vollständiges Entfernen von Zahnbelag durch Zahnreinigung mit Zahnbürste und Zahnseide
- mindestens 2mal täglich, noch besser ist es, nach jeder Mahlzeit zu putzen
- ebenfalls tägliche Reinigung mit Zahnseide, damit sich in den Zahnzwischenräumen kein Belag sammeln kann
- Vermeiden von zuckerhaltigen Speisen und Getränken und von saurem Obst oder säurehaltigen Fruchtsäften, ohne danach die Zähne zu putzen
- Kariesschutz durch regelmäßige Fluoridierung
- zweimal jährliche Kontrolle beim Hauszahnarzt, damit Schäden frühzeitig erkannt und therapiert werden können
- Verwendung einer Zahnbürste mit kleinem Bürstenkopf und rundgeschliffenen Borstenenden, die alle 2-3 Monate ausgewechselt wird, denn wenn die Borsten einmal „struppig“ sind, reinigen sie nur noch schlecht und können zusätzlich das Zahnfleisch verletzen.
Frage:
Welche Ernährung vermeidet Karies?
Antwort:
Die Zahngesundheit wird neben dem Zähneputzen auch durch die Ernährung maßgeblich beeinflusst.
Flaschennahrung, süße Tees, Obstsäfte und andere zuckerhaltige oder sauren Getränke können schon frühzeitig den Zahnschmelz der Milchzähe schädigen.
Frage:
Wie oft sollen die Zähne geputzt werden?
Antwort:
Sobald der erste Milchzahn durchgebrochen ist, sollte begonnen werden die Zähne des Kindes einmal täglich – abends – mit einer maximal erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta zu reinigen.
So werden die Zahnbeläge schon ab dem ersten Zahn regelmäßig entfernt und das Kind gewöhnt sich schon frühzeitig an das regelmäßige Putzen.
Ab dem zweiten Lebensjahr sollten die Zähen zweimal täglich – morgens und abends – geputzt werden; ebenfalls mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta.
Bei Kleinkindern sollten die Eltern das regelmäßige Zähneputzen übernehmen und auch später noch bis in das Schulkalter hinein die Zähen des Kindes nachputzen, damit auch keine Stellen vergessen werden.
Frage:
Wann sollen die Zähne geputzt werden?
Antwort:
Zähneputzen vor dem Frühstück bringt wenig; optimalerweise sollten sie Zähne nach jeder Mahlzeit geputzt werden.
Um den Zahnbelag von allen Oberflächen zu entfernen, sind ca. 3 Minuten nötig – stoppen Sie einmal die Zeit...
Frage:
Wann sollte der erste Besuch beim Zahnarzt erfolgen?
Antwort:
Im Alter von neun Monaten können Sie Ihr Kind einem Zahnarzt vorstellen. Er kann beginnende Zahnschäden und Kariesrisiken frühzeitig erkennen und Sie bei der Vorbeugung beraten.
Außerdem gewöhnt sich Ihr Kind schon an die ungewohnte Umgebung und wird bei später erforderlichen Behandlungen nicht zu ängstlich sein.
Frage:
Wann sollte der erste Besuch beim Zahnarzt für Kieferorthopädie erfolgen?
Antwort:
In der Regel findet die erste kieferorthopädische Beratung mit ca. 9-10 Jahren statt.
Einige Fehlstellungen sollten jedoch schon im Vorschulalter behandelt werden; es handelt sich hierbei um sogenannte Frühbehandlungen.
Sollte beim ersten Beratungstermin noch keine Behandlung erforderlich sein, so wird Ihr Zahnarzt für Kieferorthopädie Ihnen einen Termin nennen, an dem die Zähne erneut kontrolliert werden, sodass der ideale Zeitpunkt für den Behandlungsbeginn bestimmt werden kann.
Der beste Zeitpunkt für eine kieferorthopädische Behandlung ist die Zeit der Wachstumsphase, weil sich die Kieferknochen in dieser Zeit am stärksten entwickeln.
In jedem Fall sollten Sie Ihren Zahnarzt bei der halbjährlichen Routinekontrolle darauf ansprechen.
Frage:
Wann ist der Patient zu alt für die Behandlung?
Antwort:
Solange gesunde Zähne und genügend Knochenstruktur vorhanden sind, gibt es für eine Klammerbehandlung keine Altersgrenze!
Frage:
Ich bin 32. Kann ich mich jetzt noch kieferorthopädisch behandeln lassen?
Antwort:
Ja, auch als Erwachsener ist eine kieferorthopädische Behandlung möglich.
Es gibt keine Altersgrenze, aber der Zahnhalteapparat sollte gesund und entzündungsfrei sein.
Frage:
Wie unterscheidet sich eine kieferorthopädische Behandlung beim Erwachsenen von der beim Kind?
Antwort:
In der Kieferorthopädie wird zwischen Zahn- und Kieferfehlstellungen unterschieden.
Zahnfehlstellungen kann man bei Erwachsenen und Kindern behandeln, also in jedem Alter.
Kieferfehlstellungen können jedoch nur während des Wachstums, also bei Kindern orthopädisch behandelt werden.
Bei Erwachsenen ist nur eine kombinierte kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung zur Korrektur von Kieferfehlstellungen möglich.
Vor der Operation müssen die Zähne der beiden Kiefer kieferorthopädisch gerade gestellt werden. Diese Zahnkorrektur erfolgt mit einer festen Klammer (Multibandapparatur).
Frage:
Wie lange dauert eine kieferorthopädische Behandlung?
Antwort:
In der Regel 3-4 Jahre.
Die Dauer ist abhängig von dem Umfang der kieferorthopädisch notwendigen Maßnahmen.
In dieser Zeit werden alle Zähne mit Ausnahme der Weisheitszähne eingeordnet. Der Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung erfolgt also erst, wenn der Zahnwechsel und das Kieferwachstum abgeschlossen sind.
Lingualretainer
Frage:
Was ist ein Lingualretainer?
Antwort:
Lingualretainer werden zur Vermeidung eines Rezidivs (Rückfall nach der Behandlung) oder der Entstehung eines tertiären Frontengstandes von hinten an den Schneidezähnen befestigt.
Sie bestehen aus einem dünnen, mehrfach verseilten Draht, der individuell an die Schneidezahnstellung und Form angepasst wird, um die aktuelle Zahnstellung langjährig zu stabilisieren.
Er ist von außen nicht sichtbar und wird nach wenigen Tagen der Gewöhnung auch von der Zunge nicht mehr als Fremdkörper wahrgenommen.
Multibandapparaturen (feste Spangen)
Frage:
Welche Arten von Brackets gibt es?
Antwort:
1. Standardbrackets aus Metall:
der Bogen wird durch Gummiringe an den Brackets und Bändern befestigt.
2. Zahnfarbene Brackets, meist aus Keramik:
die Lösung für Patienten mit hohen Ansprüchen an die Kosmetik. Die festsitzende Klammer ist dadurch deutlich unauffälliger.
Keramikbrackets eignen sich gut für erwachsenen Patienten, da man die Brackets nicht auf den ersten Blick sieht.
3. BioQuick-Brackets / selbstligierende Brackets: sehr kleine, hygienische und komfortable Brackets. Diese Brackets werden nicht durch einen Gummiring am Bogen fixiert, sondern von einer superelastischen Feder am Bogen gehalten.
Frage:
Woraus besteht eine feste Spange?
Antwort:
Eine feste Spange, auch Multibandapparatur genannt, besteht aus folgenden Teilen:
- Brackets, das sind Halteelemente, die auf die Zähne geklebt werden; diese gibt es in unterschiedlichen Materialien (Metall, Keramik) und auch Formen (Standardbrackets, BioQuick-brackets, Lingualbrackets).
- Bänder, die auf die großen Backenzähne zementiert werden. Diese sind meist aus Metall.
- Bogen, der die Brackets miteinander verbindet und dadurch die Kräfte, die zur Zahnbewegung notwendig sind, auf die Zähne überträgt.
Der Bogen besteht am Anfang aus einem superelastischen Material, damit die Bewegung der Zähne sanft gestartet wird. Später werden die Bögen immer stabiler, um die Zähne in ihre endgültige Position zu bewegen und eventuell bestehende Lücken zu schließen.
Frage:
Haben BioQuick®-Brackets Vorteile gegenüber Standardbrackets?
Antwort:
JA. Die Brackets sind komfortabler und erzeugen seltener Druckstellen an Lippen und Wangen; das Druckgefühl am Anfang der Behandlung ist deutlich reduziert, da viel geringere Kräfte auf die Zähne einwirken.
Außerdem sind die Brackets viel kleiner und fallen deshalb viel weniger auf. Die abgerundete Bracketform und die Metallfeder zur Bogenfixierung erleichtert die Zahnpflege deutlich.
Frage:
Darf man mit der festen Spange alles essen?
Antwort:
Prinzipiell muss auf nichts verzichtet werden.
Harte und sehr klebrige Lebensmittel, wie Kaubonbons, Karamellbonbons, harte Brötchen, Möhren, Äpfel,... können die feste Spange allerdings beschädigen.
Es ist darauf zu achten, dass harte Teile nicht mit den Schneidezähnen abgebissen werden, sondern mit dem Messer zerteilt und dann mit den Seitenzähnen zerkleinert werden, denn sonst können die aufgeklebten Brackets von den Zähnen abgeschert werden.
Sehr klebrige Sachen können an den Brackets und dem Bogen hängen bleiben und ihn damit vom Zahn lösen.
Grundsätzlich sollten nach jeder Mahlzeit die Zähne gründlich gereinigt werden.
Frage:
Wie reinige ich meine feste Zahnspange am besten?
Antwort:
Eine perfekte Mundhygiene ist sehr wichtig.
Dazu werden in unserer Praxis nach Einsetzen der festen Klammer spezielle Hilfsmittel, wie z.B. Interdentalbürsten und besondere Zahnbürsten erklärt.
Während der Behandlung mit einer festen Zahnspange sollte auf klebrige und harte Nahrung verzichtet werden, da diese aufwändige Mundhygienemaßnahmen erfordern und im ungünstigsten Fall auch Brackets beschädigt werden können.
Eine zusätzliche intensive Zahnschmelzhärtung mit elmex® gelée hilft, die eigenen Zähne nachhaltig vor Karies zu schützen und dauerhaft gesund zu erhalten.
Es kann auch sinnvoll sein eine zusätzliche Mundspüllösung (Chlorhexidin 0,06% + Fluor) zu verwenden.
Unser Praxisteam wird Sie über alle erforderlichen und sinnvollen Maßnahmen informieren.
Frage:
Wird der Zahn durch die feste Zahnspange beschädigt?
Antwort:
NEIN, sofern alle Anweisungen vom Patienten befolgt werden.
Besonders wichtig ist es, dass die Zähne nach jeder Mahlzeit gründlich gereinigt werden. Für die optimale Zahnpflege empfehlen wir jedem Patienten individuelle Hilfsmittel (spezielle Zahnbürsten, kleine Zahnbürsten für die Reinigung hinter dem Drahtbogen und zwischen den Brackets, ggf. Mundspüllösungen oder Fluorid-Gelee).
Bei nicht ausreichender Mundhygiene kann es zu Entkalkungen rund um die Brackets kommen, die sich dann als weiße Flecken darstellen.
Eine sinnvolle Ergänzung der Mundhygiene zur Vermeidung von Entkalkungen ist die Versiegelung der äußeren Zahnoberfläche vor dem Kleben der Brackets.
Auch durch das Befestigen oder Entfernen der Brackets und Bänder werden die Zähne nicht beschädigt.
Herausnehmbare Geräte
Frage:
Wie reinige ich meine lose Zahnspange am besten?
Antwort:
Vielfach ist es Zahnstein der sich ablagert.
Die Ablagerungen können entfernt werden, indem man die Zahnspange für einige Zeit in verdünntes Essigwasser legt und sie danach mit einer Bürste säubert.
Um eine starke Ablagerung von Zahnstein zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Zahnspange abends und morgens gereinigt wird.
Auf gar keinen Fall darf die Zahnspange in kochendes Wasser gelegt werden, da sie sich dabei verformen kann und dann nicht mehr passt.
Behandlungskosten
Frage:
Wer bezahlt die kieferorthopädische Behandlung?
Antwort:
In der gesetzlichen Krankenversicherung wird eine kieferorthopädische Behandlung in der Regel bis zum 18. Lebensjahr von der Krankenkasse bezuschusst, wenn eine mittlere bis starke Fehlstellung der Zähne vorliegt.
Zwar muss der Patient während der Behandlung zunächst 20% (ab dem zweiten Kind, welches sich gleichzeitig in Behandlung befindet 10%) der Kosten selbst tragen, nach erfolgreichem Behandlungsabschluss erstattet die Krankenkasse dieses Geld jedoch zurück.
Vor Behandlungsbeginn muss die Behandlung generell von der Krankenkasse genehmigt werden.
Frage:
Wer bezahlt die kieferorthopädische Behandlung beim Erwachsenen?
Antwort:
Ab dem 18. Lebensjahr werden die Kosten nur noch in Kombination mit einem kieferchirurgischen Eingriff von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Von der privaten Krankenkasse werden die Kosten für eine kieferorthopädische Behandlung in aller Regel abhängig vom abgeschlossenen Tarif übernommen.
Frage:
Was sind kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG)?
Antwort:
Nach den kieferorthopädischen Indikationsgruppen muss jeder Zahnarzt für Kieferorthopädie den Behandlungsbedarf des Patienten unmittelbar vor Behandlungsbeginn einstufen.
Es reicht, wenn ein Patient in einer Befundgruppe einen Schweregrad größer als 2 erreicht, dann wird die Behandlung von der Krankenkasse bezuschusst. Bei mehreren Anomalien gilt diejenige mit der stärksten Ausprägung.
Mehr dazu auf unserer Seite.